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Der Klang Der Stolpersteine 2023

09.11.2023 - Wie bereits auch schon in den Vorjahren fand am 09. November 2023 auf Initiative der Diakonischen Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz am Stolperstein für Pfarrer Werner Sylten und am Gedenkstein der Geschwister Scholl die Veranstaltung DER KLANG DER STOLPERSTEINE statt. Am historischen Tag der Reichspogromnacht von 1938 schließen wir uns damit an eine seit 2017 in Jena jährlich am 09. November stattfindende politisch-künstlerische Aktion an und möchten diese über die Stadtgrenzen hinaus mit ins Land tragen. In Jena hat sich die Veranstaltung durch das bürgerschaftliche Engagement mittlerweile zu einer großen Veranstaltung an über 50 Orten unter Beteiligung ebenso vieler Künstler und auch Schulen entwickelt. Die Initiatoren haben dafür in diesem Jahr den Sonder-Preis für Zivilcourage der Stadt Jena erhalten. (www.klang-der-stolpersteine.de)

Im Rahmen der Veranstaltung in Bad Köstritz wurde der Ermordung von Pfarrer Werner Sylten sowie der Geschwister Scholl und weiteren Mitgliedern der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ gedacht. Mit dem friedlichsten und zivilisiertesten Mittel der Welt -der Kunst- und stillem Gedenken möchten wir für die Würde eines jeden Menschen eintreten.

Besonders gefreut haben wir uns über die Teilnahme von Gesine Kölbel, einer Enkelin von Werner Sylten sowie über die insgesamt große Resonanz von insgesamt ca. 70 Teilnehmenden. Die künstlerische Begleitung erfolgte durch Ralf Schneider auf dem Keyboard sowie dem Chor des Ensemble Carmina e.V. unter der Leitung von Frau Helena Seliwanow, der zusammen mit Schülern der Regelschule „Hans Settegast“ Bad Köstritz der Veranstaltung einen würdigen Rahmen gab. Ein besonderer Dank gilt auch dem Jugendlichen Marcel Klose für seinen Programmbeitrag sowie den fleißigen Helfern, die wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.

Christian Lippmann
Vorsitzender des Stiftungsvorstands

 

Nachruf Helmut Kreuter

Mit tiefer Betroffenheit nehmen wir Abschied von

Helmut Kreuter
27.02.1961 – 05.03.2023

Helmut Kreuter war seit 2020 Mitglied des Stiftungsrates der Diakonischen Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz. Auf Grundlage seiner fundierten fachlichen Expertise war er in dieser Funktion maßgeblich an der strukturellen Weiterentwicklung der Stiftung beteiligt.
Durch seine Verbundenheit mit der Spiritualität Vinzenz Pallottis war Helmut Kreuter davon überzeugt, dass jeder einzelne Mensch von Gott gewollt und geliebt ist. In seinen vielfältigen Aufgaben war es sein stetes Anliegen den Menschen zu helfen, dass ihr Leben gelingt und sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten.
Wir danken Helmut Kreuter für seine Arbeit und für die gemeinsame Zeit mit ihm.

Vorstand und Stiftungsrat der Diakonischen Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz

 

Nachruf Walter Sylten

Nachruf Walter Sylten

Die Mitglieder der Diakonischen Förderstiftung „Werner Sylten“ trauern um Walter Sylten, welcher am 30. Oktober 2022 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Walter Sylten war der jüngere Sohn von Werner Sylten. Zeit seines Lebens setzte sich Walter Sylten für die Rechte der Verfolgten der Nazidiktatur ein. Was es bedeutete rechtlos zu sein, erfuhr er in frühester Jugend. Sein Vater Pfarrer Werner Sylten wurde als Leiter des Thüringer Mädchenheims in Bad Köstritz von den Nationalsozialisten abgesetzt. Dieser arbeitete später in der Bekennenden Kirche und im „Büro Pfarrer Grüber“ und wurde schließlich von den Nazis 1942 als Halbjude ermordet. 1935 hatte sich bereits seine Mutter Hildegard Sylten 1935 umgebracht, so dass er fortan mit seinem Bruder Reinhard als Vollwaise aufwuchs.

Walter Sylten sah sein soziales Wirken als Erfüllung des Vermächtnisses seines Vaters. Bereits als Student wurde er ehrenamtlicher Mitarbeiter der „Evangelischen Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte“ in Berlin. Im Laufe der Jahre kamen weitere Vereine und Stiftungen hinzu, in denen er sich - neben seinem Beruf als hoher Verwaltungsbeamter - mit großer Sachkompetenz und Empathie für die Belange politisch, rassisch oder religiös Verfolgter einsetzte. Ehrenamtlich arbeitete er viele Jahre in der Berliner Missionsgesellschaft, der Berliner Landessynode und in gesellschaftlichen Gremien mit.

Wir lernten Walter Sylten 2014 zur Verlegung des Stolpersteins für Werner Sylten in Bad Köstritz kennen, wo er zusammen mit seiner Frau Adelheid unsere Gäste waren. Eine beeindruckende Persönlichkeit, welche ich noch einmal 2017 im Rahmen einer Veranstaltung in der Thüringer Landesvertretung in Berlin anlässlich der 75-jährigen Ermordung von Werner Sylten getroffen habe, wo ich seitens der Familie um einen Vortrag zur heutigen Arbeit in Bad Köstritz gebeten wurde. Walter und Adelheid Sylten, wie auch der weitere Familienkreis, waren und sind stets sehr interessiert an unserer Arbeit und mit unserem Wirken in Bad Köstritz verbunden. Walter Sylten war immer sehr erfreut über Informationen aus Bad Köstritz. Außerordentlich dankbar äußerte er sich immer wieder über das ehrende Gedenken, welches wir seinem Vater hier an einer bedeutenden Wirkungsstätte zuteilwerden lassen.

Dahingehend war es für uns selbstverständlich am 24.11.2022 an der Trauerfeier für Walter Sylten auf dem Waldfriedhof Zehlendorf teilzunehmen und der Familie Sylten, insbesondere seiner Frau Adelheid, unsere aufrichtige Anteilnahme persönlich zu übermitteln. Im Namen der Wohngruppe „Sylten-Haus“ des Jugendhilfezentrum Wendepunkt Bad Köstritz haben wir zudem auch einen Kranz auf der Grabstätte von Walter Sylten niedergelegt.

Christian Lippmann
Vorsitzender des Stiftungsvorstands

Im Namen der Mitglieder des Stiftungsrates und des Stiftungsvorstands 

Selig sind, die Frieden stiften

„Selig sind die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Das Evangelium nach Matthäus, 5,9)

Wenige Worte von Jesus aus der Bergpredigt, was für eine Herausforderung und Verpflichtung! Am Haupthaus der Einrichtung auf dem Gelände der Diakonischen Förderstiftung wurde Anfang Mai ein Banner mit dem Bibeltext Selig sind, die Frieden stiften gehisst. Die Diakonische Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz möchte sich mit dieser Friedensbotschaft an einer Aktion der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) beteiligen und zum Nachdenken, zur Diskussion und zum tätig werden anregen, wohlwissend, dass es keine einfachen Antworten darauf gibt, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden kann.

Die Stiftung hat sich spontan entschlossen ein Projekt zur Beschulung geflüchteter ukrainischer Kinder und Jugendlicher am Christlichen Gymnasium in Jena (www.c-g-j.de) zu unterstützen, wo seit Anfang April ukrainische Schüler in einer altersgemischten Klasse u.a. von ukrainischen Lehrkräften beschult werden.

Der Klang Der Stolpersteine 2021

09.11.2021 - Initiiert durch die Diakonische Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz fand am 09. November 2021 ein Kurzkonzert im Rahmen der Aktion DER KLANG DER STOLPERSTEINE vor dem Haupthaus des Förderschul- und Jugendhilfezentrums des WENDEPUNKT e.V. statt.
Im Sinne eines Gedenkens und einer Verneigung vor den Opfern des Naziterrors sollte am historischen Tag der Reichspogromnacht von 1938 mit den Mitteln der Kunst ein friedliches Zeichen der Erinnerung an die Zeiten größten Unrechts und größter Unmenschlichkeit in der deutschen und europäischen Geschichte gesetzt werden. Wir schließen uns mit der Veranstaltung an eine seit 2016 in Jena jährlich am 09. November stattfindende politisch-künstlerische Aktion an und wollen diese über die Stadtgrenzen hinaus mit ins Land tragen.

Am Stolperstein für Pfarrer Werner Sylten an einer wichtigen Wirkungsstätte seines Lebens und am Gedenkstein von Sophie und Hans Scholl wurde von Christian Lippmann - in seiner Funktion als Vorsitzender des Vorstands der Diakonischen Förderstiftung - an das Leben und Wirken von Pfarrer Werner Sylten als Theologe und Pädagoge in seiner Zeit als Leiter des Thüringer Mädchenheims sowie an dessen Absetzung und brutale Ermordung im Konzentrationslager 1942 durch die Nationalsozialisten erinnert.
Ebenso wurde der beispielhaften Zivilcourage und dem Mut der Geschwister Sophie und Hans Scholl sowie den weiteren Mitgliedern der Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ gedacht, die auf Grund ihres Engagements gegen die Diktatur des Nationalsozialismus zum Tode verurteilt und 1943 hingerichtet wurden.

Begleitet wurde die Veranstaltung von dem Künstler Wilfried Mengs der mit seinen Liedern zu einer atmosphärisch würdevollen Veranstaltung beitrug.

Nachruf Adelheid Bäger

Abschied von Adelheid Bäger

In großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserem langiährigen Vorstandsmitglied Adelheid Bäger. Sie war von 2010 - 2020 ehrenamtliches Mitglied des Vorstands unserer Stiftung, welche sie mit ihren Fachkenntnissen und einem hohen Geschick aktiv mitgestaltete und vertrat.

Veröffentlichung am 20.02.2021, OTZ

Neubesetzung der Stiftungsgremien

Auf einer gemeinsamen Sitzung von Stiftungsrat und Stiftungsvorstand der Diakonischen Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz am 10.03.2020 wurde eine weitestgehende Neubesetzung der Stiftungsgremien beschlossen. Den Vorsitz im Stiftungsrat übernimmt weiterhin Rechtsanwalt Gottfried Schumann zusammen mit dem Bürgermeister der Stadt Bad Köstritz Dietrich Heiland sowie Pfarrer Andreas Schaller als Vertreter der Kreissynode Gera. Neu berufen wurden Friederike Böcher als Gesandte des Gemeindekirchenrates Bad Köstritz sowie Helmut Kreuter.

Auf Grund des Ausscheidens des gesamten bisherigen Stiftungsvorstandes fand eine grundlegende Neuwahl statt. Dem Stiftungsvorstand gehören nunmehr Christian Lippmann als Vorsitzender sowie Denise Kühn und Michael Kramer als Stellvertreter an.

Ein großer Dank hinsichtlich ihres langjährigen Engagements für die Stiftung gilt den bisherigen Mitgliedern des Stiftungsrates Dr. Gabriele Henne und Horst Hinner sowie vor allem dem Stiftungsvorstand Adelheid Bäger, Hartmut Ziegler und Michael Frankenstein. Insbesondere Michael Frankenstein hat als Vorsitzender des Stiftungsvorstands seit knapp einem Jahrzehnt die Diakonische Förderstiftung maßgeblich durch sein Wirken geprägt. Neben einer wirtschaftlichen Konsolidierung der Stiftung ist es ihm als Impulsgeber und Initiator zu verdanken, dass das Andenken an Pfarrer Werner Sylten als Leiter des Thüringer Mädchenheims von 1925-1936 aufgegriffen wurde und bis heute gelebt wird. Neben der Verlegung eines Stolpersteins 2014 vor dem Haupthaus suchte und pflegte Michael Frankenstein den Kontakt zu den Angehörigen und Nachfahren von Werner Sylten. Zudem wurde in den letzten Jahren mit Unterstützung der Stiftung durch Vorträge und Veröffentlichungen das nahezu in Vergessenheit geratene theologisch-pädagogische Wirken Werner Syltens der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Dieses Erbe zu pflegen sehen wir als selbstverständliche und gerade in der Gegenwart als außerordentlich wichtige Verpflichtung für die Zukunft. Ebenso die damals wie heute durch die Stiftung angestrebte Förderung von sozial und bildungsmäßig benachteiligten sowie in ihrer Entwicklung gefährdeten Kindern und Jugendlichen. Dafür streben wir auch weiterhin eine enge Kooperation zur Jugendhilfe an und wollen zielgerichtet vor allem regionale Projekte im Sinne des satzungsgemäßen Auftrages der Stiftung unterstützen.

Christian Lippmann
Vorsitzender des Stiftungsvorstands

 

 

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