Back to Top

Eine Stiftung am Rande unserer Stadt

  • Elstertalbote-Homepagepraesentation-Rede_WalterSylten

Artikel im Elstertal Bote: 17.08.2017 Eine Stiftung am Rande unserer Stadt


Seit mehr als 120 Jahre gibt es im Eleonorental von Bad Köstritz eine Einrichtung, die von einer Stiftung getragen wird. Im Wandel der Zeiten hat sich auch der Name der Stiftung mehrfach geändert und wurde den aktuellen Entwicklungen angepasst. Seit Ende 2015 heißt sie nun Diakonische Förderstiftung "Werner Sylten" Bad Köstritz. Werner Sylten prägte in den Jahren von 1925 bis 1936 die Einrichtung der Stiftung wie kein anderer. Vor mehr als 80 Jahren musste Pfarrer Werner Sylten trotz allem Bad Köstritz unfeiwillig verlassen. Die Familie wurde zerstreut, die Möbel in Gera eingelagert. Unterstellungen, Verleumdungen und Vorwürfe hatten ihn damit aus einer erfolgreichen und erfüllten Aufgabe herausgerissen. Für ihn schmerzlich und unfassbar. Doch es gab kein Zurück. Dennoch galt sein Leben auch danach den Menschen, die Hilfe brauchten. Er half denen, die in der nationalzozialistischen Gesellschaft nichts galten - die verfolgt und ausgestoßen wurden. So führte sein Weg schließlich ins KZ Dachau und von dort in die Gaskammer von Hartheim (bei Linz in Österreich), wo er im August 1942 ermordet wurde. In diesem Jahr jährt sich zum 75. Mal sein Todestag. Grund genug für die Verantwortlichen der heutigen Stiftung, ihm eines besonderen Gedenkens zu widmen. Deshalb lud sie am 23.07.2017 zu einem Gedenkgottedienst ind die Stadtkirche von Bad Köstritz ein. Texte, Lieder und Geigenspiel schlugen eine bewegende Bürcke zu dem Leben und Wirken von Pfarrer Sylten in Bad Köstritz. Eine besondere Freude war es, dass sein jüngster Sohn (Walter Sylten - der von 1930 bis 1936 in Bad Köstritz lebte) mit seiner Frau, seinem Sohn und seiner Schwiegertochter unserer Einladung gefolgt waren.

Selbstverständlich war bereits am Samstag vor dem Gedenkgottesdienst ein Besuch im Hause seiner Kindheit, dem heutigen Sylten-Haus im Eleonorental, fällig. Für die Familie Sylten war es der Auftakt von einer ganzen Reihe an Gedenkfeiern, die in den kommenden Wochen und Monaten von ihnen bewältigt werden wollen. 

Die Diakonische Förderstiftung "Werner Sylten" Bad Köstritz wollte die Gedenkfeier in Bad Köstritz auch zum Anlass nehmen, zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Logo und eine Internetseite zu präsentieren, um auch damit das selbstlose und engagierte Leben von Pfarrer Sylten in Bad Köstritz zu ehren und den Menschen in der Region bekannter zu machen. Darum gab es nach dem Gedenkgottesdienst in der Kirche im Pfarrhaus eine Präsentation des Logos und der Homepage der Stiftung. www.werner-sylten-stiftung.de

Abschluss bildete ein kleiner Imbiss für alle die gekommen waren. Familie Sylten machte sich unmittelbar danach wieder auf den Heimweg nach Berlin. Wir wünschen Ihnen Gesundheit und hoffen, dass es nicht der letzte Besuch in Bad Köstritz war. 

  • Elstertalbote-FamilieSylten
  • Elstertalbote-FamilieSylten_mit_HerrFrankenstein
  • Elstertalbote-Homepagepraesentation-Rede_WalterSylten

Michael Frankenstein
Vorstandsvorsitzender der Stiftung

Gedenkgottesdienst & Homepage-Präsentation

  • 2017-07-25-OTZ-Gedenkgottes

Artikel in der OTZ: 25.07.2017


Kirchgemeinde und Diakonische Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz begehen Gedenkgottesdienst

Tiefe Verbeugung vor Werner Sylten: Werner Sylten (1893-1942) ist ein Name, den man nicht nur in Bad Köstritz kennt. Hier aber erinnert man sich ganz besonders an den Theologen jüdischer Abstammung, weil hier sein pädagogisches Erbe bis heute weiterlebt.

Mit einem Gedenkgottesdienst gedachten die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Bad Köstritz und die Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz dem 75. Todestag des früheren Pfarrers und Pädagogen Werner Sylten. Zu Gast bei Pfarrer Andreas Schaller (r.) war auch Sohn Walter Sylten (2.v.r.), der mit seiner Frau Adelheid (Mitte), Sohn Tilmar und Schwiegertochter Lisa Loher das Haus besuchte, in dem er fünf Jahre seiner Kindheit verbrachte. Foto: Christine Schimmel

Bad Köstritz. Mit einem Gedenkgottesdienst zu seinem 75. Todestag gedachten die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde und die seit 2015 unter seinem Namen firmierende Diakonische Förderstiftung in Bad Köstritz des ehemaligen Pfarrers. „Ein besonderes Geschenk ist, dass auch sein Sohn Walter Sylten mit Frau Adelheid, Sohn Tilmar und Schwiegertochter Lisa Loher der Einladung gefolgt sind“, freuten sich Pfarrer Andreas Schaller und Michael Frankenstein, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes.
Bereits am Vortag stattete Familie Sylten dem Haus einen Besuch ab, in dem Werner Sylten von 1925 bis 1936 das Thüringer Mädchenheim leitete und sich heute eine vom Verein Wendepunkt e.V. verantwortete Jugendhilfeeinrichtung befindet. „Wir waren eine glückliche Familie. Vater hat stets dafür gesorgt, dass wir fröhlich sind. Er hat viel mit uns gesungen und war mit uns in der Umgebung wandern“, erinnert sich Walter Sylten an die Kinderzeit, von der er fünf Jahre in der Bad Köstritzer Eleonorenstraße verbracht hat, bis die Landeskirche den Vater 1936 fallen und ihm seine jüdische Abstammung zum Verhängnis werden ließ. „Mein Vater war für mich immer ein trauriges, aber leuchtendes Vorbild, das mich stets angeregt hat, mich ihm als würdig zu erweisen. Dass sein pädagogisches Wirken hier weiter lebt, und er nicht immer nur in Verbindung mit seiner letzten Station im Konzentrationslager erinnert wird, macht mich dankbar“, sagte Walter Sylten sichtlich bewegt. Pfarrer Andreas Schaller, der den Gedenkgottesdienst leitete, freute sich vor allem, dass dem Geist Werner Syltens gedacht wurde. Von seinem Schicksal nicht unberührt sagte er im Anschluss: „Dass dieser Mann innerlich so gefestigt war und den Mut nicht verloren hat, obwohl ihn die Thüringer Landeskirche damals fallen ließ, macht mich ehrfürchtig.“ Er plädiere wegen des schlimmen Schicksals Syltens während des Nationalsozialismus für eine nachträgliche Entschuldigung der Kirche. Die stehe nämlich noch aus.

Werner-Sylten-Stiftung mit neuer Homepage

Die weitere Verbreitung Werner Syltens Geschichte und das Weiterleben seines pädagogischen Erbes werden nun auf eine neue Ebene gehoben. Die Diakonische Förderstiftung „Werner Sylten“ Bad Köstritz nahm den Gedenkgottesdienst zum Anlass, ihre neue Homepage www.werner-sylten-stiftung.de frei zu schalten. „Vor anderthalb Jahren gaben wir der Stiftung endlich seinen Namen, nun geben wir ihr auch ein Gesicht“, meinte Michael Frankenstein. Stiftungszweck  und -ziele, Werner Syltens Lebenslauf und Lebensstationen und die auf seinen Prämissen aufgebaute Jugendhilfeeinrichtung Wendepunkt würden endlich umfassend dargestellt. Frankenstein wirbt für die Beschäftigung mit dem tief gläubigen, selbstlosen Mann Werner Sylten, für den Leben und Glaube unzertrennlich waren. „Er plädierte dafür, Liebe und Güte auszustrahlen und Schutzbefohlenen Wertschätzung und Hochachtung entgegenzubringen. Er wollte allen auf Augenhöhe begegnen und sie durch Liebe, nicht durch Druck oder Gewalt verändern“, sagte Michael Frankenstein in seiner Predigt. Heute verfolge man am Ort seines Wirkens das Ziel, die Potenziale der Jugendlichen zu sehen und auszubauen. Auch im Wendepunkt sehe man in ihnen das Gute.

Streitschlichterausbildung

Sommer 2016 - SchülerInnen zu neuen Streitschlichtern ernannt

Schülerinnen und Schüler des Förderschulzentrums Bad Köstritz und Wolfersdorf haben ihre Ausbildung zum Streitschlichter erfolgreich beendet. Nach Absolvierung der Ausbildung von insgesamt 52 Stunden erhielten sie ihre Teilnahmezertifikate sowie einen Streitschlichterausweis. Unsere Stiftung förderte diese Ausbildung mir 4.000 EUR.

Ihre Aufgaben beginnen nach den Sommerferien. Dann sollen sie täglich in den Pausen und im Unterricht für Schüler da sein, die Streit miteinander haben. Streitschlichter übernehmen eine verantwortungsvolle Aufgabe für die Schule. Sie versuchen das gegenseitige Verständnis der Streitenden füreinander zu wecken und tragen so zu einer friedlichen Konfliktlösung bei. Das Besondere ist, dass auf den Eingriff von Lehrern verzichtet wird. In ihrer Ausbildung zum Streitschlichter haben die Schüler gelernt, unparteiisch zu sein, auf Strafen zu verzichten und Verschwiegenheit zu wahren.

Die Ausbildung wurde von Mitarbeitern der win2win GmbH in Zusammenarbeit mit Lehrern und Erziehern durchgeführt. Neben dem Ablauf einer Schlichtung erlernten sie auch Fragetechniken und richtiges Zuhören. Weiterhin haben die Schüler in Rollenspielen für ihre späteren Aufgaben geübt. Während der Seminare sind alle Teilnehmer zu einem Team zusammengewachsen. Die Schüler haben gezeigt, dass sie sich gegenseitig unterstützen können und eine gute Basis zur Zusammenarbeit gefunden haben.

Den Flyer zur Streitschlichterausbildung können Sie sich als PDF-Datei ansehen. (ca. 700 kB)

 

 

Digitales Lernen | Kanulager Regelschule „Hans Settegast“ Bad Köstritz


selbst einen Förderantrag stellen

Seite 5 von 11